Samstag, 10. April 2010

Der etwas holprige Start....

Hallo zusammen,

viele Gruesse aus Roncesvalles, einem kleinen Kloster mitten in den Pyrenaeen am Ende unserer 1. Etappe des Jakobsweges. Der Start ist geglueckt, wenn auch mit der ein oder anderen unerwarteten Schwierigkeit...nachdem unsere Eltern und meine Schwester uns gestern abend ueberpuenktlich zum Aachener Hauptbahnhof gebracht hatten und der Thalys auch puenktlich um 18.23 Uhr abfahren konnte, konnte ja gar nichts mehr schiefgehen...so dachten wir...bis wir 20 Minuten spaeter, kurz hinter Eupen, eine halbe Stunde lang mit 30 km/h ueber die gruene Weide tuckerten und zwischendurch immer mal wieder stehen blieben. Irgendwann hinter Welkenraedt ging dann gar nichts mehr...und wir standen eine geschlagene halbe Stunde wegen "Signalproblemen" auf der "gruenen Wiese". Mit 40 Minuten Verspaetung, die der Lokfuehrer dann auch nicht mehr aufholen konnte, kamen wir gegen 21.45 Uhr im Pariser Nordbahnhof an. Zeit genug zum Umsteigen in den Nachtzug hatten wir, also dachten wir erneut "kann ja nix mehr schiefgehen" Weit gefehlt, denn... "les trains Corail Lunéa ne circulent pas le 9 avril"...mit diesen Worten wurden wir in Paris Austerlitz empfangen...Super...der Nachtzug stand zwar im Bahnhof, konnte aber wegen eines Streiks der Zugfuehrer nicht fahren. Nach etwa 60 Minuten Warten vor dem Infoservice am Bahnhof hiess es dann, wir koennten heute ( Samstag ) morgen mit einem Schnellzug nach Bayonne fahren und die Nacht in dem abgestellten Nachtzug verbringen...das haben wir dann auch getan, wenngleich an Schlafen nicht zu denken war, da in unserem Abteil noch jemand uebernachtete, der im Schlaf redete...aber nicht nur redete, sondern seine ganze Familiengeschichte erzaehlte. Heute morgen ging es dann also total geraedert zum Bahnhof Montparnasse und dann auf eine 5-stuendige Tour im viel zu kleinen TGV nach Bayonne. Hier erwarteten uns 25 Grad und herrlichstes Wetter. Unsere ersten beiden Pilgerbekanntschaften, Claudia und Sandra aus der Schweiz begleiteten uns per Taxi fuer sagenhafte 138,00 EUR nach Saint-Jean-Pied-de-Port und werden morgen von dort aus auf den Camino starten. Wir zogen es vor, aufgrund des verlorenen Tages nach Roncesvalles durchzufahren und morgen ab hier zu starten. Hatten gerade nach einem beeindruckenden Gottesdienst mit Pilgersegen ein hervorragendes Pilgermenue mit der hier alltaeglichen gebackenen Forelle mit Fritten und "Vino Tinto". Hatten bereits eine Menge Spass mit Bill und Julie aus Denver und einem Spanier, dessen Namen wohl keiner verstanden hat. Jedenfalls haben wir ne Menge gelacht...Momentan, waehrend wir diese Zeilen schreiben, wird der Lockruf unseres Etagenbettes immer lauter. Wir werden jetzt noch ein Viertelstuendchen die tollen Abendstimmung geniessen und dann "Matratze horchen". Morgen gehts nach Larrasoana...ob der Tag aehnlich abenteuerlich verlaufen wird wie heute? Wir werden berichten.

Viele Gruesse in die Heimat...
Meli und Horst

Spruch des Tages: " Wer auf dem Weg bleibt, bleibt auf der Strecke...wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen." Ab und zu ist es schoen, mal vom Weg abzukommen ;-))

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