Donnerstag, 29. April 2010

28.04.2010 - Arca O Piño - Santiago de Compostela ( 22 km )

Unser zweiter Camino ist zu Ende. Mit den Ersten verliessen wir gegen 7.00 Uhr die Herberge und wanderten durch idyllische Eukalyptuswaelder und durch kleine Weiler mit Palmen und Rosenstraeuchern auf Santiago zu. Nach etwa 10 Kilometern passierten wir den Flughafen Lavacolla und nach 18 Kilometern standen wir auf dem Monte do Gozo ( Berg der Freude ) am dortigen Monument, welches an den Papstbesuch von Johannes Paul II. in Santiago im Jahr 1999 erinnert. Alle Reisefuehrer sagen, dass man von hier aus zum ersten Mal die Tuerme der Kathedrale von Santiago erkennen kann. Vor zwei Jahren mussten wir wegen widerwaertigstem Wetter auf dieses Ereignis verzichten; gestern jedoch war der linke Turm klar und deutlich zu erkennen. Immer mehr Pilger fanden sich ein und es brausten wahre Freudenstuerme aus. Eine wirklich traumhafte Atmosphaere. Meli hatte ihren Duracell-Tag, was dazu fuehrte, dass sie auf den letzten Kilometern ein unglaubliches Tempo an den Tag legte und foermlich auf das Ortseingangsschild zuschoss. Irgendwie kam es uns beiden unabhaengig voneinander in den Sinn, beim Passieren des Schildes das "Schoetzeleed" von den Foeoess anzustimmen. Die zahlreichen Spanier um uns herum muessen den Eindruck gehabt haben, dass wir sie "nicht mehr alle auffem Christbaum" haben, und vielleicht war da auch was dran...zu gross war die Freude des Ankommens. Wir quartierten uns fuer die drei Naechte bis zu unserem Abflug in der urgemuetlichen Herberge "Acuario" ein und ich haute mich erst einmal eine Stunde aufs Ohr. Anschliessend stand das symbolische Umarmen des Heiligen Jakobus in der Kathedrale auf dem Programm. Entgegen aller Unkenrufe, welche von einer stundenlangen Wartezeit vor dem Eingang sprachen, war nicht wirklich viel los. Wir besuchten anschliessend das Apostelgrab und nahmen uns einige Minuten Zeit fuer einen stillen Abschluss unserer Pilgerreise in der Kirche. Obwohl wir, wie beim letzten Mal auch, das Gefuehl haben, weniger essen zu muessen, knurrte uns nun der Magen und wir besuchten eine oertliche Pizzeria. Da die Herberge etwa 2 km ausserhalb des Stadtzentrums liegt, wollten wir morgens in der Herberge fruehstuecken, und so liessen wir noch etwas Geld in einem Supermarkt...und irgendwie war es das auch schon. Ich zollte unserem morgendlichen Tempo Tribut und fiel um 20.00 Uhr ins Bett. Meli folgte etwas spaeter.

Spruch des Tages:
Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel. ( Friedrich Nietzsche )


Der Spruch des Tages:

1 Kommentar:

  1. Ihr habt es geschafft. Wieder einmal. Und ich bin der Meinung, dass dieser Weg die größere Leistung von Euch beiden war. Gerade weil alles etwas kompliziert gelaufen ist.
    Wie hat Wilhelm Busch einmal gesagt? Wer auf den rechten Weg will, muß durchaus durch sich selbst hindurch.
    Es mag ja etwas christliches und auch - Dank HaPe - etwas kommerzielles an diesem Jakobsweg sein, es ist vor allem "in", ihn gelaufen zu sein, aber ich habe mehrfach gelesen, dass Ihr miteinander über viele Dinge für Euer zukünftiges Leben geredet und Euch einig geworden seid. Also habt Ihr das gefunden, was der Camino doch eigentlich bringen soll: Euch selbst :)

    Ich freu mich, wenn Ihr wieder da seid.

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