Sonntag, 11. April 2010

11.04.2010 - 1. Etappe: Roncesvalles-Larrasoaña ( 28 km )

Endlich ging es heute los...die Uebernachtung in Roncesvalles war prima...die Herberge wird von niederlaendischen Freiwilligen geleitet, welche sich abwechseln und etwa 4-6 Wochen im Jahr dort verbringen, um die Pilger zu betreuen. Einen von den Hospitaleros meine ich, von vor zwei Jahren gekannt zu haben, entsprechend nett und superfreundlich war die Begruessung. Die Hospitaleros haben ziemlich strenge Regeln aufgestellt...so muss man bis 22.00 Uhr in der Herberge sein, sonst steht man vor geschlossenen Tueren. Punkt 22.00 Uhr verstummt dann zunaechst die Kirchenmusik, anschliessend geht das Licht aus....heute morgen erklang dann um 5.50 Uhr wieder Musik, um 6.00 Uhr gingen die ueberdimensionalen Kronleuchter an...und unter einem von denen schliefen wir ;-) Das kam uns aber eher entgegen, da wir ohnehin sehr frueh weg wollten, um den anstehenden Pyrenaeenabstieg in Ruhe in Angriff nehmen zu koennen. Um 6.50 Uhr verliessen wir, noch bei fast vollstaendiger Dunkelheit, die Herberge und machten uns auf. Drei Berge sollten heute auf uns warten, wovon der Alto Erro mit 500 m Aufstieg der Anspruchsvollste war. Das ging aber mit einer entsprechend angepassten Geschwindigkeit prima. Dann folgte nach insgesamt etwa 20 km der nicht umsonst beruechtigte Abstieg nach Zubiri...den Weg kann man dort fast nicht mehr Weg nennen; es handelt sich eher um eine Ansammlung von grossen Steinen und Schieferplatten. Das geht echt in die Schienbeine und so nahmen uns diese etwa 3 km mehr mit als die 20 vorher...in Zubiri haetten wir bleiben koennen, wir entschlossen uns aber, das Etappenziel von unserem vorigen Camino, Larrasoaña, anzusteuern. Dort kamen wir gegen 14.15 Uhr, nach etwa 7,5 Wanderstunden, an. Wir hatten den Weg aus 2008 in uebler Erinnerung. Heute merkten wir unseren Trainingsstand und konnten uns sehr gut "schlagen". Die Herberge ist relativ voll und eng. Man kann nicht verleugnen, dass wir uns in einem Heiligen Jahr befinden, aktuell schaetzen wir, dass etwa 100 Pilger je Tag unterwegs sind. Diese Zahl wird sich sicher mit den Sommermonaten noch vervielfachen. Bemerkenswert ist aber, dass, entgegen unseren Erfahrungen von 2008, nur wenige Mitpilger Santiago als Ziel haben. Die meisten steigen in Burgos und Leon aus....nachdem wir diese Zeilen geschrieben haben, gehen wir gleich mit Julie und Bill und einigen Iren in eine benachbarte Bar zum Menu del Peregrino...ich freue mich auf unsere erste Sopa de Ajo ( Knoblauchsuppe )...hmmm...morgen gehts dann wieder frueh raus...gegen 10.00 Uhr werden wir Pamplona durchqueren und nach insgesamt 22 km unsere Tagesetappe in Cizur Menor in der Herberge einer sehr netten Dame beenden. Uebermorgen wirds dann wieder anspruchsvoller...wir passieren den Alto Perdon und machen uns auf nach Puente la Reina. Das Wetter soll die ganze Woche super werden...wenn super heisst, wie heute 25 Grad und strahlenden Sonnenschein...nehmen wir das ;-)

Spruch des Tages:
Es ist eigenartig, in die Zukunft zu reisen und gleichzeitig in die Vergangenheit.

Viele Pilgergruesse in die Heimat
Meli und Horst

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