Samstag, 17. April 2010

17.04.2010 - Logrono - Ventosa ( 21 km )

Irgendwann musste es passieren: Der erste Regentag...aber von vorne...wir wurden aus unserem tollen Schlaf um 5.00 Uhr jaeh gerissen, als sich ein franzoesischer Pilger um 5.00 Uhr entschloss aufzubrechen, das Licht einschaltete und damit alle 23 Mitpilger aus dem Schlaf riss...grrr... aber macht nix...wir wollten eh frueh aufbrechen. So nahmen wir das allmorgendliche Procedere aus Blasenversorgung, Beine eincremen und verbinden in Angriff und brachen mit Annette bereits um 7.00 Uhr auf. Ralf und Marlies ging es heute morgen ziemlich mies...ob es daran lag, dass Ralf gestern 15 km mit gefundenen Fli-Flops gelaufen ist, um seine Fuesse zu lueften, man weiss es nicht. Angesichts des Regenwetters aenderten wir unsere Plaene schon frueh ab und wanderten nicht die urspruenglich geplanten 30 km bis Najera, sondern begnuegten uns mit 21 km in das Bergdoerfchen Ventosa. Ueber eine lange Einkaufsstrasse mit gefuehlten 60 Bankfilialen verliessen wir Logrono und erreichten ein schoenes Naherholungsgebiet mit einem grossen See, an dem sich einige Karpfenangler mit riesigen Haken und halben Broetchen beim Fischfang versuchten. Klar, dass wir dort einen Moment Halt machen mussten. Wir verliessen den Park wieder und erklommen eine anspruchsvolle Anhoehe nach Navarrete. Diese Anhoehe kennt Ihr moeglicherweise aus Buechern oder Dokumentationen ueber den Jakobsweg. In den Maschendrahtzaun zwischen Camino und Strasse haben Pilger abertausende Holzkreuze geflochten. Insgesamt schaetze ich die Anzahl sicher auf weit ueber 100.000 Stueck. Auch wir ergaenzten diese Sammlung wieder mit unseren eigenen Kreuzen und wanderten anschliessend nach Navarrete. Dort machten etliche Pilger aufgrund des Wetters schlapp und liessen sich mit Taxis nach Najera fahren. Ein absolutes NO-GO! Nur Krankheiten rechtfertigen Taxifahrten...Luxuspilger...tststs...wir jedenfalls besichtigten die beeindruckende Kirche von Navarrete mit ihrem imposanten Hochaltar und machten uns dann durch Weinberge und Olivenhaine auf nach Ventosa, wo wir bereits gegen 14.00 Uhr ankamen. Die Herberge gehoert zu den Besten auf dem Camino. Geschmackvolle Einrichtung, neue Betten und Doppelzimmer!!! Ein Traum. Dazu Kaminfeuer und klassische Musik. Herrlich. Und alle sind da...Ralf und Marlies nicht ansprechbar, aber anwesend...dazu Frank und Jacqueline, Annette und viele andere. Eine sehr ordentliche und saubere Kueche lud zum gemeinsamen Kochen ein und so suchten wir alles zusammen, was der hauseigene Laden bot und irgendwie zu Reis passte. Heraus kam ein Gemuesemix, das abenteuerlich aussah und ebenso roch, aber richtig lecker schmeckte. Nach dem Essen sassen wir noch im Aufenthaltsraum beim Wein zusammen und quatschten ueber Gott und die Welt...so lange, dass wir die um 22.00 Uhr beginnende Nachtruhe vergessen haetten. Beim Quatschen die Zeit vergessen. Einfach schoen...

Der Spruch des Tages kommt heute von Meli und ist sicher nicht auf Anhieb verstaendlich...macht Euch nichts draus...auch ich habe einen Moment gebraucht, um den ganzen Sinn zu erfassen: "Ein Stock ist ein Stock und kein Mensch!"

Bis morgen und beste Pilgergruesse in die Heimat!

Horst

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